30.11.2020

SKYLOTEC erhält Fördermittel der Bundesregierung zum Aufbau einer Produktion von Schutzmasken

SKYLOTEC erweitert sein Programm um Atemschutz. Die weltweit agierende Marke für Absturzsicherungen hat in mehrere Anlagen investiert und wird über die Corona-Pandemie hinaus medizinische Gesichtsmasken und Masken für den leichten Atemschutz (FFP-Masken) herstellen. Für den Aufbau eines hochmodernen Maschinenparks erhält das deutsche Familienunternehmen eine Förderung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie, das die Investitionskosten zu rund einem Drittel bezuschusst. Mit dem Förderprogramm möchte der Bund den Aufbau innovativer Produktionsstätten in Deutschland und Europa unterstützen.

SKYLOTEC-Geschäftsführer Dr. Kai Rinklage, Sales Director Alexander Merl und Jens Huetwohl, Leiter des Supply Chain Management

„SKYLOTEC-Geschäftsführer Dr. Kai Rinklake, Sales Director Alexander Merl (links) und Jens Huetwohl als Leiter des Supply Chain Management freuen sich auf den Start der Atemschutz-Produktion.“

Aufgrund der gestiegenen Nachfrage durch die Corona-Pandemie werden Schutzausrüstungen weiterhin dringend benötigt. Insbesondere zu Beginn der Pandemie waren viele PSA-Artikel vergriffen, wurden zu überhöhten Preisen oder mit minderwertiger Qualität angeboten oder hatten lange Lieferzeiten. Das galt auch für Schutzmasken, die fast ausschließlich aus dem Ausland importiert wurden. Um Versorgungsengpässen entgegenzuwirken, stellte SKYLOTEC im Frühjahr seine Produktion in Teilen um und fertigte an den vorhandenen Maschinen einfache OP-Masken aus Baumwolle. Gleichzeitig arbeitete der Hersteller von Absturzsicherungen an einem Konzept, sein Programm dauerhaft um Atemschutz zu erweitern, und produziert medizinische Gesichtsmasken und FFP2-Masken. „Als Hersteller von Schutzausrüstung mit über 70-jähriger Erfahrung und entsprechenden Systemen zur Qualitätssicherung in der Produktion haben wir das Know-how und können dies unkompliziert realisieren“, sagt Dr. Kai Rinklake, Geschäftsführer von SKYLOTEC. Zur Firmengruppe gehört mit ultraMEDIC zudem ein zertifizierter Hersteller von Medizinprodukten, der über das notwendige Expertenwissen im Bereich der Zulassung medizinischer Produkte verfügt. Am Stammsitz in Neuwied hat SKYLOTEC in fünf moderne Produktionsanlagen investiert. Die Anschaffungskosten werden zu rund einem Drittel vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie übernommen. Den Förderbescheid nahm Rinklake jetzt bei einer virtuellen Übergabe von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier entgegen. „Wir wollen die Produktionskapazitäten für Schutzausrüstung in Deutschland deutlich ausbauen und so unsere Importabhängigkeit wirksam reduzieren. Unser Ziel ist es, langfristig die gesamte Wertschöpfungskette – von den Maschinen über das Filtervlies bis hin zu Schutzmasken – abzudecken“, sagt Altmaier.

Masken während eines Sanitätseinsatzes

„SKYLOTEC produziert medizinische Gesichtsmasken, die unter anderem im Gesundheitswesen verwendet werden können.“

Über 300 Millionen Masken jährlich

SKYLOTEC ist eines der ersten Unternehmen, das durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie innerhalb des sogenannten Innovationsprogramms gefördert wird. Damit sollen langfristige, im Weltmarkt wettbewerbsfähige Produktionskapazitäten in einer Größenordnung von jährlich 4,5 Milliarden zertifizierten Schutzmasken in Deutschland aufgebaut werden. Bei SKYLOTEC ist in Neuwied ist bereits eine neue Fertigungshalle entstanden. Dort werden Maschinen in Betrieb genommen, die zu den weltweit schnellsten und innovativsten zählen. Sie ermöglichen eine vollautomatisierte Produktion mit automatischer Fehlerdetektion von 800 Masken pro Minute und haben zudem eine geringe Rüstzeit. Bei SKYLOTEC können damit im kommenden Jahr bis zu 300 Millionen medizinische Gesichtsmasken nach EN 14683:2019+AC:2019 und bis zu 50 Millionen FFP2-Masken gemäß EN 149:2001+A1:2009 produziert werden. Überdies wurde ein eigenes Atemschutzlabor aufgebaut, um bei der Qualitätssicherung der laufenden Produktion über dem Stand der Technik zu liegen und dem Wettbewerb voraus zu sein. Ein Anspruch, den SKYLOTEC an seine bisherigen PSA-Produkte stellt und den auch das neue Geschäftsfeld erfüllen muss. Dies hat nebenbei den Vorteil, einen Großteil der für eine Zertifizierung notwendigen Vorprüfungen eigenständig übernehmen zu können. „Das war im Vorfeld eine wichtige Entscheidung für die Entwicklung der Masken. Denn es hat sich gezeigt, dass der größte Engpass aktuell die Zulassung durch externe Prüfstellen ist“, sagt Geschäftsführer Rinklake. Um darüber hinaus die Lieferketten so kurz wie möglich zu halten, hat SKYLOTEC bereits langfristige Verträge mit Materiallieferanten aus Europa abgeschlossen. So wird etwa Filtervlies aus deutscher Fertigung verarbeitet. Das spart Zeit, Transportkosten – und schont nicht zuletzt auch die Umwelt, denn bisher bestand die Herausforderung noch darin, dass der überwiegende Teil der erforderlichen Rohmaterialien in Asien hergestellt wurde.

Vermessung für optimale Passform

FFP2-Masken im Handwerk

In puncto Ergonomie und Tragekomfort sollen die neuen Masken unterdessen dem Qualitätsstandard, den die Anwender von Absturzsicherungen von SKYLOTEC gewohnt sind, in nichts nachstehen. „Wir arbeiten täglich an Lösungen, die zu Verbesserungen für Menschen führen, die unsere Produkte nutzen. Das gilt bei der Entwicklung von Absturzsicherungen und setzt sich auch bei den Atemschutzmasken fort“, so Rinklake. So wurde beispielsweise die gesamte Belegschaft in Neuwied mit einem 3D-Körperscanner vermessen und hieraus ein Datenmodell generiert, auf dessen Basis eine möglichst optimale Passform für die neuen Masken gefunden wurde.

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