30.09.2016

Reisebericht: Laos als Ziel einer Kletterweltreise

Von Hängengeblieben kann keine Rede sein: Die Geschichte des Green Climbers Home in Laos.

Die SKYLOTEC Familie besteht nicht nur aus Athleten, Freunden und anderen dem Klettern bzw. der Höhe verfallenen Menschen, sondern auch aus Menschen, die mit ihrer Idee, ihrer Innovation oder ihrem Engagement aus der Masse herausragen und das Besondere wagen.

Tanja und Uli Weidner starteten 2010 eine Kletterweltreise ohne zu ahnen, dass diese Reise etwas anders als geplant verlaufen würde. Für Euch berichten sie von ihren Erlebnissen.

Einmal um die ganze Welt und dabei Sportklettern an den spannendsten Felsen – das ist der Plan, mit dem wir im Oktober 2010 unsere Weltreise von Klettergebiet zu Klettergebiet  starten. Schon die Planung unseres Abenteuers ist purer Spaß, Länder ohne Kletterfelsen lassen wir gnadenlos aus und so stehen am Ende drei Monate Südostasien, drei Monate Mittelamerika und ein kurzer Abstecher nach Kalifornien auf unserer Reiseroute.

In Asien angekommen, sind wir überwältigt: Die Natur, die Freiheit, das Gefühl von  Abenteuer – wir haben uns in dieses Lebensgefühl hier sofort verliebt, fühlen uns angekommen und sofort schießen uns die ersten Gedanken Richtung Auswandern durch den Kopf. So geht es wahrscheinlich vielen Reisenden unterwegs. Doch dann stehen wir unendlich beeindruckt schließlich mit offenen Mündern im fantastischen Klettergebiet in Thakhek  und unsere Gedanken überschlagen sich – erst recht die ans Auswandern. Aus einem ‚vielleicht‘ wird ein ‚warum nicht schon bald‘.

Uli Weidner klettert „Endgegner“, 8a+, über dem Dschungel.

Wir leben das Kletterleben so intensiv es nur geht und schon bald wollen wir dieses Lebensgefühl nicht mehr missen. Plötzlich wird aus unserem Traum auszuwandern greifbare Realität und die ersten Pläne für ein Klettercamp entstehen. „Nichts überstürzen“, denken wir uns und nehmen uns zwei Wochen, um unsere Gedanken reifen zu lassen. Zwei Wochen, die wir voller Euphorie verbringen. Natürlich kommen auch Zweifel in uns hoch. Würden wir es schaffen? Können wir auch andere von unserer Idee begeistern? Mit der Hilfe von Kletterikonen wie Isabelle und Volker Schöffl, einem Ärzteehepaar, welches in der Region nicht nur mit Vorliebe klettert, sondern auch mit viel Engagement Gutes tut, der Adventurefirma Green Discovery, unserem Partner SKYLOTEC, der uns das Material für neue Routen und den Ausrüstungsverleih stellt, nimmt unsere Idee immer mehr Form an. Doch nicht nur von außerhalb bekommen wir jede erdenkliche Hilfe. Die meisten Menschen, die wir hier kennenlernen sind begeistert und tun ihr Möglichstes um unseren Traum wahr werden zu lassen. Unsere Guesthouse-Vermieterin, der lokale Moped-Verleiher, aber auch die Beamten auf unserem Marsch durch die Institutionen unterstützen uns, wo sie nur können.

Tanja Weidner am „Dig Dug“, 7b. (Foto: Stefan Jehl)

Und dann machen wir ernst: Wir legen es fast schon darauf an und lassen T-Shirts mit Internetadresse drucken. Wir machen Werbung, suchen neue Kletterfelsen, verlängern unser Visum und haben bis zu diesem Zeitpunkt rein gar nichts in den Händen!  Derart überzeugt kann uns nichts mehr aufhalten und wir halten fest an unserer Vision. Am 8. März 2011 ist es dann soweit: Wir haben die offizielle Zusage für unser Vorhaben! Alles geht jetzt ganz schnell und sechs Tage später wagen wir den großen Schritt: Wir unterzeichnen einen Pachtvertrag für 20 Jahre für ein Grundstück in Felsnähe. Es geht los!

Bungalows im Green Climbers Home.

Deutschland – Laos. Der Umzug ist geschafft und wir sind in unserem neuen Zuhause angekommen. Unser Camp mit seinen 10 Bungalows für je zwei Personen, einem Dorm für zwölf Leute und einem Restaurant sowie einem Zeltverleih heißt Gäste aus aller Welt willkommen. Die Bungalows sind im traditionellen Stil gebaut, alles fügt sich in die Landschaft und das Glück hätte perfekt sein können. Silvester 2012 und am Jahresende 2015 bricht Feuer aus: 2012 das Hauptcamp und 2015 der Ableger und das Hauptcamp sind betroffen. Unsere Freunde und Unterstützer bleiben uns in diesen schweren Zeiten treu, jeder hilft und selbst Gäste, die uns schon einmal besuchten, kommen uns zur Hilfe. Es ist unglaublich: Unser Traum erhebt sich buchstäblich wie Phönix aus der Asche. Auch das Klettergebiet um die Camps wächst und gedeiht – Hardmover und Plaisier-Kletterer kommen voll auf ihre Kosten, die Camps beherbergen mehr Kletterer aus aller Welt denn je und die Stimmung ist wie immer großartig und einladend:

Update Mai 2017: Gemeinsam mit Freunden hat das Green Climbers Home mit viel Schweiß und Liebe 40 neue Sektoren von 4a bis 8b eröffnet.

 

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