25.01.2021

Gegen Versorgungsengpässe: SKYLOTEC fährt Maskenproduktion weiter hoch

Um die Corona-Pandemie einzudämmen, wird das Tragen von medizinischen Gesichtsmasken oder FFP2-Masken in öffentlichen Verkehrsmitteln und Geschäften jetzt Pflicht. Die Nachfrage für diese Artikel bleibt in der Bevölkerung hoch, Lieferengpässe werden befürchtet. Bei SKYLOTEC in Neuwied wird die Produktion von medizinischen Gesichtsmasken zurzeit hochgefahren. Der Hersteller von Schutzausrüstung hat Ende 2020 für den Aufbau eines hochmodernen Maschinenparks eine Förderung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie erhalten.

Wer eine medizinische Gesichtsmaske – umgangssprachlich auch Mund-Nasen-Schutz genannt – trägt, unterbindet im Falle einer eigenen Infektion mit COVID-19 die Verbreitung möglicher Erreger, die sich in der Ausatemluft befinden. Für den Träger selbst bieten die Masken einen begrenzten Eigenschutz. Dieser allerdings wird durch das Robert-Koch-Institut als ausreichend erachtet, um eine Übertragung zu verhindern, wenn beide Seiten eine solche Maske tragen. Zur Eindämmung der Corona-Pandemie hat die Bundesregierung inzwischen aus gutem Grund angeordnet, dass in öffentlichen Verkehrsmitteln und Geschäften wenigstens medizinische Gesichtsmasken getragen werden müssen. Diese sind nicht zu verwechseln mit einfachen Mund-Nasen-Bedeckungen – sogenannte Alltagsmasken oder Community-Masken – ohne gesetzliche Norm zu Filtereigenschaften. Solche bremsen lediglich Erreger in Tropfenform. Nicht zuletzt durch die jüngsten Beschlüsse der Bundesregierung bleibt die Nachfrage nach medizinischen Gesichtsmasken oder FFP2-Masken groß. Hersteller erhöhen in diesen Tagen ihre Kapazitäten, um dieser gerecht zu werden.

„Durch die Beschlüsse der Bundesregierung müssen zur Eindämmung der Corona-Pandemie vorübergehend auch in öffentlichen Verkehrsmitteln wenigstens medizinische Gesichtsmasken getragen werden. “

So produziert beispielsweise SKYLOTEC zurzeit Mund-Nasen-Schutz vom Typ IIR in einer monatlichen Stückzahl von 10 Millionen. Der deutsche Hersteller hat im vergangenen Jahr in den Aufbau eines hochmodernen Maschinenparks investiert und einen Zuschuss zu den Entwicklungskosten durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie erhalten. „Unsere Kolleginnen, Kollegen und Partner haben hochmotiviert gearbeitet, um schnellstmöglich an den Start gehen zu können“, sagt Dr. Kai Rinklake, Geschäftsführer bei SKYLOTEC. Bereits im Dezember ist die Fertigung der Masken angelaufen – und damit lange vor dem durch die Förderzusage geforderten Starttermin. „Damit liegen wir deutlich vor unserem Zeitplan. Gemäß Förderbescheid hätten wir erst im April starten müssen“, sagt Rinklake. „Die erste Anlage wird Mitte Februar unter Volllast laufen und monatlich 20 Millionen Masken vom Typ IIR produzieren.“ Die Maschine gehört zu den weltweit schnellsten und innovativsten und ermöglicht eine vollautomatisierte Produktion von 800 Masken pro Minute. Darüber hinaus wird momentan die Materialversorgung und Verpackung automatisiert. Im März wird eine zweite Anlage in Betrieb genommen, die Fertigungskapazitäten dadurch weiter gesteigert. Bereits im zweiten Quartal dieses Jahres wird eine Kapazität von einer halben Milliarde Stück erreicht. Geliefert werden die Masken aktuell vorrangig an das Gesundheitswesen – und also dorthin, wo sie am dringendsten benötigt werden. Großkunden aus der Industrie sind ebenfalls Abnehmer der stark nachgefragten Artikel, und auch Privatpersonen können die Masken in geringerer Stückzahl online bestellen

„Medizinische Gesichtsmasken werden im Gesunheitswesen unter anderem von Einsatzkräften im Sanitäts- oder Rettungsdienst getragen. Sinnvoll sind sie auch im privaten Umfeld.“

Bakterielle Filterleistung von über 99 %

SKYLOTEC hat nun einen Mund-Nasen-Schutz vom Typ IIR entwickelt, der gegenüber anderen medizinischen Gesichtsmasken einen höheren Schutz und zudem Eigenschaften bietet, die über normative Anforderungen hinausgeht. So erzielt das Modell eine bakterielle Filterleistung von über 99 % und bleibt dabei atmungsaktiv. Dies ist ein Vorteil, denn wenn Anwender nur schlecht Luft bekommen, werden Masken meist nicht dicht genug getragen. Oft passiert dies bei FFP2-Masken, da diese einen höheren Atemwiderstand haben. Nicht perfekt für die jeweilige Gesichtsform ausgewählte oder dicht angeformte FFP-Masken schützen ihre Träger aber kaum noch. Bei Masken vom Typ IIR indes muss die Atmungsaktivität nach EN 14683 bei unter 60 Pa / cm2 liegen. Das Modell von SKYLOTEC liegt unter 40 Pa / cm2 und damit bei einem Wert, der vergleichsweise einfachere Masken der Typen I und II gilt. „Dies erreichen wir, indem wir das gleiche Filtervlies verwenden wie bei unseren FFP-Masken, allerdings in einer dünneren Ausführung und in Kombination mit speziell ausgewählten Decklagen“, erklärt Rinklake.

„Medizinische Gesichtsmasken vom Typ IIR wie die Modelle von SKYLOTEC leisten auch in Schulen einen Beitrag, um in Pandemie-Zeiten Präsenzunterricht durchzuführen.“

Deshalb bietet die Verwendung eines mehrlagigen, dichtanliegenden Mund-Nasen-Schutz wie eine Maske vom Typ IIR auch im privaten Umfeld einen verlässlicheren Schutz als die sogenannten Alltagsmasken. Zudem können medizinische Gesichtsmasken auch gegenüber FFP2-Masken vorteilhaft sein: Denn diese sind ein Arbeitsschutzprodukt, für das eine Unterweisung gesetzlich vorgeschrieben ist, um ihre Funktion zu gewährleisten. Wenn Träger nicht mit ihnen vertraut sind, besteht ein erhöhtes Risiko, diese Masken nicht korrekt zu verwenden. Eine FFP2-Maske ist etwa so auszuwählen, dass ihre Form zum jeweiligen Gesicht des Trägers passt. Sie ist korrekt anzulegen und durch den Träger auf einen dichten Sitz zu überprüfen. Erfolgt dies nicht, strömt Luft an der Maske vorbei. Sie ist nutzlos oder zumindest weitgehend wirkungslos. Durch den höheren Atemwiderstand der FFP-Masken werden diese oft lockerer aufgesetzt oder zwischendurch vom Gesicht gezogen. Auch in solchen Fällen ist die Schutzwirkung nicht existent. Gleiches gilt bei Bartträgern, für die solche Masken nicht vorgesehen sind.

Kurze Lieferketten, gesteigerte Versorgungssicherheit

Um eine verlässliche Versorgung mit Rohmaterialen zu sichern, hat SKYLOTEC inzwischen langfristige Verträge mit Lieferanten aus Europa geschlossen und für regelmäßige Qualitätskontrollen ein eigenes Prüflabor aufgebaut. Durch kürzere Lieferketten zu Arbeitsschutz- und Medizinproduktehändlern steigert SKYLOTEC die Versorgungssicherheit und hilft dabei, Bestände und Zeitaufwand zu reduzieren sowie Transportkosten zu senken. Das schont nicht zuletzt die Umwelt, weil durch die Produktion in Deutschland und Europa der CO2-Ausstoß spürbar reduziert wird. Wenn es um die Entsorgung geht, bieten die Masken gegenüber am Markt verfügbaren Lösungen ebenfalls einen Vorteil. „Wir achten bei den verwendeten Materialien darauf, dass alle aus dem identischen Grundstoff Polypropylen bestehen. Hierdurch können die Masken sortenrein recycelt und einfach in der grünen Tonne oder dem gelben Sack entsorgt werden“, sagt Rinklake.

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